Rollerszene Andalusien/Spanien
'Soul-Allnighter' in Campillos (Málaga), im Oktober 1998
 


Text:
Carsten-André           Fotos: Carsten-André           Datum:
  16.03.00

In Spanien gibt es traditionell viele Roller. Schließlich sind die Vespa (bei Motovespa) und die Lambretta (bei Servetta) ja in Spanien gebaut worden. Natürlich hält auch hier der Automatik-Roller immer mehr Einzug. Aber an der Küste und in den Großstädten sieht man noch verdammt viele Schaltroller. Und im speziellen große Schaltroller wie die PK125XL, die T5, die PX200, die TX200 (eine T5 mit PX200-Motor) und natürlich fahren auch noch ein paar Lambretta durch die Stadt. Die Roller-Szene ist allerdings trotz der großen Zahl der Roller im Land recht klein. Der Lambretta Club Malaga hat nur ca. 40 Mitglieder und davon sind vielleicht 25 wirklich aktiv.

Club Lambretta de EspanaDas Einzugsgebiet des Clubs ist nicht nur Malaga, sondern die gesamte Küstenregion von Marbella bis Motril. Jedes Jahr Ostern richtet der Lambretta Club Malaga ein Mod-Treffen in Torremolinos und Malaga aus. Ende Juli/Anfang August gibt es nicht ganz regelmäßig einen Scooterrun in Malaga. Und über das ganz Jahr verteilt macht der Club kleinere Ausflüge wie zum Beispiel die Ausfahrt nach Campillos:

Käthe und ich wollten eigentlich nur ein ruhiges Wochenende in unserem Ferienhaus in der nähe von Malaga verbringen. In Malaga angekommen haben wir kurz bei Lupi, dem Vorsitzendem vom Lambretta Club Spanien angeklingelt, um mal wieder kurz vorbei zu schauen. Lupi hat uns dann erzählt, das an diesem Wochenende die Lambretta Clubs aus Andalusien eine Art Sternfahrt mit anschließendem Allnighter geplant haben, und uns dazu eingeladen.

Mittagspause in AntequeraVon Freitag auf Samstag haben wir direkt bei Lupi übernachtet, damit wir abends noch ein paar Kneipen besuchen konnten. Am Samstag morgen um ca. 9 Uhr fuhren wir dann zum Treffpunkt des Lambretta Club Malaga in die Innenstadt. Dort warteten schon an die 20 Rollerfahrer auf uns. Nach einem kleinen Frühstück in einer Tapas-Bar ging es um 10 Uhr los. Der Tross von ca. 15 Rollern und drei Autos fuhr Richtung Norden in die Berge, unser erstes Ziel war Antequera, wo wir die Lambretta-/Vespa-Clubs aus Sevilla, Córdoba und Granada treffen wollten. Und zu unser aller Überraschung waren für südspanische Verhältnisse auch alle recht pünktlich am Treffpunkt im Zentrum vom Antquera. Zum Mittagessen sind wird dann mit der ganzen Meute, in der Zwischenzeit auf rund 50 Scooterists angewachsen, zu einem sehr schönen Restaurant oberhalb von Antequera gefahren. Der Restaurantbesitzer kam mir ein bisschen überfordert vor, mit 50 singenden und grölenden Scooterboys in seinem Haus. Aber für ca. 12,-DM pro Person incl. Getränke haben wir hervorragend gespeißt.
Am frühen Nachmittag sind wir dann weiter nach Campillos gefahren, wo für uns alle ein Hotel reserviert war. Nach dem Einchecken haben sich fast alle erstmal zum Pennen hin gelegt, um für die lange Nacht fit zu sein. Wir haben uns mit ein paar Freunden aus Malaga noch Campillos angeschaut und als wir abends in ein kleines Restaurant wollten war dieses schon proppenvoll mit Rollerfahrern. Natürlich haben wir noch einen Platz gefunden und uns für die Nacht gestärkt. Der Nighter fand in einer extra für diese Zwecke angemieteten kleinen Disco statt. Ab Mitternacht füllte sich der Laden und schließlich waren an die 150 Soulfans anwesend und feierten bei Soul- und Ska-Musik bis in die frühen Morgenstunden. Als ich um 7 Uhr ins Hotel gewankt bin war die Party noch nicht zu Ende!

Lupi auf seiner GPAm Sonntag mittag fuhren wir dann noch recht verkatert direkt von Campillos zum Flughafen nach Malaga, um die Heimreise anzutreten. Aus dem ruhigen Wochenende ist nichts geworden, aber so war es auch sehr spaßig und wir haben eine Menge netter Leute kennen gelernt. Also wenn jemand von Euch mal in den außersten Süden Spaniens kommt, schaut unbedingt bei den Jungs vom Lambretta Club vorbei. Es wird mit Sicherheit eine feucht fröhliche Begegnung.

Carsten-André

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